Pressemitteilung vom 10.12.2013

FREIE WÄHLER: Frei leben ohne Gewalt

Birgit Adamek (re.) mit den FW/UNA-Vertretern im Erfurter Rathaus

ERFURT/ALTDORF - Gemeinsam mit dem Bildungswerk für Kommunalpolitik Bayern e. V. veranstaltete die Wählervereinigung FREIE WÄHLER - Unabhängige Liste Altdorf e. V. (FW/UNA) eine bildungspolitische Fahrt nach Erfurt und Weimar. Unter den Reiseteilnehmern waren auch die drei Altdorfer FW-Kreistagskandidaten und FW/UNA-Vorstandsmitglieder Cordula Breitenfellner, Sigmund Schestak und Adalbert Loschge.

Die thüringische Landeshauptstadt Erfurt und die Kulturstadt Weimar liegen entlang der seit dem 8. Jhdt. existierenden Via Regia, die sich damals von Paris bis Novgorod quer durch Mitteleuropa zog. Sie brachte schon früh Wohlstand und kulturellen Austausch ins Thüringer Becken. Als Bühne europäischer Geistesgeschichte präsentiert sich vor allem Weimar, das als Wiege der deutschen Klassik und als Gründungsstätte des Bauhauses die Kulturgeschichte im 18. und 19. Jhdt. entscheidend geprägt hat und mit seinem klassischen Ensemble UNESCO-Weltkulturerbe ist. Ihren Namen erhielt die erste auf nationalstaatlicher Ebene verwirklichte deutsche Republik nach der Stadt Weimar, dem ersten Tagungsort der verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung. Als "Thüringisches Rom" mit seinen zahlreichen Gotteshäusern firmiert hingegen die mittelalterliche Altstadt von Erfurt, welche sich derzeit mit seinen architektonischen Zeugnissen der jüdischen Kultur aus damaliger Zeit ebenfalls um den Status als UNESCO-Weltkulturerbe bewirbt.

Die Reiseteilnehmer wandelten nicht nur auf den Spuren von Goethe und Schiller, sondern befassten sich auch mit dem gesellschaftspolitischen Thema der Gleichstellung. Dazu gab es im Erfurter Rathaus eine gemeinsame Veranstaltung mit Birgit Adamek, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Erfurt. "Das Beibehalten des anerzogenen traditionellen Rollenbildes der Geschlechter und die in vielen Köpfen noch immer vorhandene patriarchalische Gesellschaftsordnung verhindern eine gegenseitige Wertschätzung auf Augenhöhe", erklärt Adamek und weiter: "Die geschlechtliche Arbeitsteilung, die den Bereich der sozialen Reproduktion als Aufgabe und Verantwortung der Frau bestimmt, ist trotz Vätermonaten nicht überwunden. So lange es den Missstand eines deutlichen geschlechtsspezifischen Lohngefälles für gleichwertige Tätigkeiten gibt und so lange Individuen, die eine Maschine bedienen mehr Lohn erhalten, als Personen, die Menschen erziehen, bilden und betreuen, wird diese Differenzierung der Geschlechter weiter verschärft. Weltweit wird immer noch psychische, körperliche, seelische, sexuelle, politische, strukturelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen eingesetzt, um das überholte patriarchalische System zu sichern!“ Dagegen gemeinsam aufzutreten waren sich die Anwesenden einig.

„Wir können erst dann von einer gelebten Demokratie sprechen, wenn diese mit ihren Grundsätzen der Freiheit, Gleichheit und Solidarität nicht nur auf dem Papier steht, sondern auch in den Köpfen aller Menschen angekommen ist. Für alle Menschen gilt gleichermaßen: frei leben ohne Gewalt! Diese Grundsätze sollten gerade durch die politischen Organisationen vorgelebt werden, deren verfassungsrechtliche Aufgabe die Mitwirkung bei der Willensbildung des Volkes ist. Denn die Umsetzung der Gleichstellung bedeutet noch das Bohren vieler dicker Bretter", so die FW/UNA-Vorsitzende Breitenfellner.

FW/UNA-Geschäftsführer Schestak ergänzt: "Wir kommunalgeerdeten FREIEN WÄHLER setzen deshalb bewusst auf eine nichthierarchische bundesweite Organisationsstruktur bei der jeder Ortsverein autark und basisdemokratisch entscheiden kann und deren Mandatsträger keinem Fraktionszwang unterliegen. Nur so können wirklich innovative, unabhängige und sachbezogene politische Entscheidungen zum Wohle der jeweiligen Kommune passgenau getroffen werden. Die meisten grundlegenden Entscheidungen über die Lebensumstände der Bevölkerung werden nämlich vor Ort getroffen, während überregionale Politik meist nur die Planken vorgibt." Um auch der Gleichstellung aktiv Rechnung zu tragen, will sich die FW/UNA dafür einsetzen, dass sich die Stadt Altdorf bei Nürnberg zur familienfreundlichsten Kommune der Region entwickelt.

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