Pressemitteilung vom 04.10.2025
„Kosten 40 Millionen Euro, Fertigstellung 2030 - ein Mammutprojekt!“ - Ein Einblick von Stadtrat Dr. Ralf Schabik

Was geht in einem ehrenamtlichen Stadtrat vor, der über die Zukunft der Grundschule Altdorf (mit-)entscheiden darf und derartige Ausgaben (mit-)verantworten muss?
Es dürfte unstrittig sein, dass Investitionen in den Schulstandort Altdorf unverzichtbar sind – es stehen nicht nur altersbedingte Renovierungsarbeiten am Gebäude der Grundschule (Gebäudetrakte aus den Jahren 1954, 1967 und 1983) an, sondern neue Rahmenbedingungen wie Ganztagsbetrieb und Nachmittagsbetreuung stellen neue Anforderungen an eine Einrichtung. Also abreißen, neu bauen und fertig? Nein, so einfach haben wir es uns nicht gemacht!
Angesichts der enormen (finanziellen) Herausforderungen war es zielführend, zunächst vergleichbare Grundschulen zu besichtigen. Tatsächlich war der Besuch in der Martini-Schule in Freystadt entscheidend für die weiteren Planungen - die überzeugende Präsentation durch die Architekten lieferte eine Reihe von Entscheidungshilfen für die Diskussionen. Vor allem der Ansatz, durch die Sanierung vorhandener Bausubstanz sogenanntes „graues CO2“ (auch Bauen ist CO2-intensiv) einzusparen, passt hervorragend in eine Zeit, in der wir gleichermaßen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen haben.
Auch nach Beauftragung des Architekturbüros beeindruckte die kontinuierliche Einbindung sowohl der „Schulfamilie“ wie auch der Verwaltung und des Stadtrats – und Stand heute können wir uns auf ein weitsichtig und klug geplantes Projekt freuen: Ein markanter Teil des Gebäudes bleibt erhalten und wird generalsaniert, Anbauten werden neu errichtet und ein kleiner Teil wird abgerissen.
Zentrales Element werden die „Lernbereiche“, in denen zeitgemäß ausgestattete Klassenzimmer um „Marktplätze“ herum angeordnet sind.
Besondere Erwähnung verdient die großzügige Aula in einem der neuen Anbauten – ein Multifunktionsraum, der Möglichkeiten für verschiedenste Veranstaltungen bietet.
Bei Kosten in derart enormer Höhe müssen natürlich alle Ausgaben auf den Prüfstand – und umso erfreulicher waren die Präsentationen der Fachplaner: Eine umfassend durchdachte Lüftungstechnik, die Energieversorgung mittels Blockheizkraftwerk und Photovoltaik samt vernünftig dimensioniertem Speicher, der Einbau einer Zisterne mit 20.000 Liter Fassungsvermögen für die Bewässerung der Außenanlagen, die ihrerseits zweckmäßig und ganzheitlich geplant werden.
Überzeugend ist auch der durchdachte zeitliche Ablauf, der es ermöglicht, den Schulbetrieb während der gesamten Bauzeit aufrecht zu halten, was auch die Anschaffung aufwändiger Container erspart.
Natürlich wird es während der Bauzeit eine Menge „Herausforderungen“ für alle Beteiligten geben – aber ist es nicht ein besonderes Erlebnis, die Entstehung der eigenen Schule miterleben zu dürfen?
Ein „Erlebnis der besonderen“ Art ist das Projekt in jedem Fall auch für Stadträte – denn nun gilt es, diese enorme Investition in Einklang zu bringen mit den vielen anderen Pflichtaufgaben einer Stadt – und möglichst viele „freiwillige Leistungen“ trotz allem noch gewähren zu können. Im Bewusstsein, „der Stadt Bestes“ gesucht und hoffentlich gefunden zu haben.