Pressemitteilung vom 04.07.2012

FW/UNA-Bürgermeisterkandidatin Breitenfellner informierte sich im Wichernhaus

Der Leiter des Wichernhauses Diakon Volker Deeg (links), FW/UNA-Bürgermeisterkandidatin Cordula Breitenfellner (6. v. l.), 2. Bürgermeister Dr. Hartmut Herzog (2. v. r.) und Stadtrat Adalbert Loschge (rechts)

Altdorf - Mit dem Wichernhaus hat sich vor fast 90 Jahren in Altdorf eine aus dem Stadtbild nicht mehr weg zu denkende wichtige soziale Einrichtung niedergelassen, die zudem als einer der größten Arbeitgeber vor Ort mit über 400 Beschäftigten einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellt. Anlass genug für Bürgermeisterkandidatin Cordula Breitenfellner und eine Delegation der Wählervereinigung FREIE WÄHLER - Unabhängige Liste Altdorf e. V. (FW/UNA) das Wichernhaus zu besuchen. Im Wichernhaus erhalten körper- und mehrfachbehinderte Menschen aller Altersgruppen und ihre Familien vielfältige Unterstützung. Im Mittelpunkt stehen dabei die Hilfe beim Entwickeln und Umsetzen von eigenen Lebensentwürfen und das Führen eines würdevollen und selbst bestimmten Lebens.  

 

"In Altdorf gibt es dank des mitten im Zentrum gelegenen und offen geführten Wichernhauses kaum Berührungsängste mit Menschen mit Behinderung. Diese Konstellation ist sehr erfreulich", lobt Breitenfellner, die bereits damals während ihrer Schulzeit von 1979 - 1988 am Leibniz-Gymnasium gelebte Inklusion erfahren durfte: "Diese Form des Zusammenlebens ist bis heute leider nicht überall eine Selbstverständlichkeit. Soziale Inklusion sollte bereits von Kindesbeinen an praktiziert werden, denn das fördert den respekt- und würdevollen Umgang miteinander und verhindert Ausgrenzung. Behinderung kann schließlich jeden Menschen zu jeder Zeit treffen, wie etwa durch Unfall oder Krankheit. Auch die immer älter werdende Gesellschaft mit all ihren daraus resultierenden Einschränkungen wird künftig immer stärker in den Fokus rücken. Um so eigenständig wie möglich leben zu können, fehlt es in Altdorf an genügend barrierefreien und bei Bedarf betreuten Wohnraum," bemängelt Breitenfellner. Auch das Wichernhaus sieht hier großen Bedarf, denn schließlich sollen die ihnen anvertrauten Menschen mit Behinderung nicht nur im hausansässigen Internat betreut werden, sondern auch extern ihr Leben verwirklichen können.

 

Der Leiter des Wichernhauses, Diakon Volker Deeg, führte die FW/UNA-Bürgermeisterkandidatin, die Stadträte Dr.Hartmut HerzogundAdalbert Loschgesowie die teilnehmenden FW/UNA-Mitglieder durch die diversen Häuser der Einrichtung. Dabei kam man auch auf diverse Themen zu sprechen: Es wurde das Fehlen von einigen notwendigen Fußgängerüberwegen, wie etwa an der unfallträchtigen Kreuzung Südtangente/Rascher Straße, die man entweder zu einem Kreisverkehr ausbauen oder mit einer entsprechenden Ampelanlage versehen muss, thematisiert. Dies sollte in Verbindung mit dem Lückenschluss des Fuß- und Radweges entlang der Rascher Straße zeitgleich verwirklicht werden. Ferner wurde auch die staatliche Finanzierung der Schuleinrichtungen im Wichernhaus angesprochen. Obwohl das Wichernhaus als privater Träger mit Grund- und Hauptschule staatlich anerkannte Schulen unterhält, die speziell auf die Anforderungen von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung ausgerichtet sind, liegt im Gegensatz zu Schulen in öffentlicher Trägerschaft die finanzielle Förderung durch den Freistaat Bayern nur bei etwa 90%. Und das auch noch vor dem Hintergrund, dass die Anzahl der Personen mit Behinderung stetig steigt und es solche, vor allem auch technisch entsprechend gut ausgerüstete Schulen bundesweit nicht in der notwendigen Anzahl gibt. "Es liegt an der Gesellschaft Strukturen zu schaffen, in denen sich Menschen mit Besonderheiten einbringen und auf ihre eigene Art wertvolle Leistung erbringen können. Dies wird durch die Benachteiligung in der finanziellen Förderung durch die öffentliche Hand unnötiger Weise auch noch erschwert," kritisiert Breitenfellner diesen Umstand und fordert das zuständige bayerische Kultusministerium auf, hier nachzubessern und weiter: "Es kann nicht sein, dass man in Deutschland für andere, zum Teil selbstverschuldet in Not geratene Eurostaaten Rettungsschirme in Milliardenhöhe spannt und dabei die Menschen daheim im Regen stehen lässt mit der Begründung fehlender finanzieller Spielräume."

 

Zurück