Pressemitteilung vom 15.03.2011

Kommunalpolitischer Aschermittwoch der FW/UNA

Politischer Aschermittwoch

Altdorf – Die Freien Wähler – Unabhängige Liste Altdorf e.V. (FW/UNA) luden ihre Mitglieder und interessierte Bürgerinnen und Bürger zum traditionellen  „Politischen Aschermittwoch“ nach Altdorf-Eismannsberg ins Gasthaus Hirschmann ein. Vier Aschermittwochsredner  befassten sich mit aktuellen Themen der Altdorfer Kommunalpolitik. Stadtrat Dr. Peter Wack sprach zum Thema „Einkaufen an der Riedener Straße: Kleine oder große Lösung?“. Der FW/UNA-Vorsitzende Ernst Zimmermann erläuterte, warum das Hallenbad jetzt Schulschwimmbad heißt. „Altdorf 2030 - ISEK-Stadtentwicklungsprozess“ lautete das Thema des FW/UNA-Fraktionsvorsitzenden Thomas Dietz und Karl Braun befasste sich mit der Problematik „Leben und Handel in der Innenstadt: Parken und zu viele bürokratische Vorschriften“.

FW/UNA-Vorsitzender Ernst Zimmermann konnte neben zahlreichen Mitgliedern und Eismannsberger Bürgern auch die komplette FW/UNA-Stadtratsfraktion mit den Stadträten Dr. Hartmut Herzog, Thomas Dietz, Adalbert Loschge und Dr. Peter Wack begrüßen. Zimmermann betonte, dass man heuer erstmals ein neues Konzept mit vier Rednern habe, die mit ihren Beiträgen unterschiedliche Brennpunkte der Altdorfer Kommunalpolitik aufgreifen.

Stadtrat Dr. Peter Wack sprach zum Thema „Einkaufen an der Riedener Straße: Kleine oder große Lösung?“ Dr. Wack begrüßte den im Stadtrat in einem breiten Konsens gefundenen Standort an der Riedener Straße, den die FW/UNA-Fraktion bereits frühzeitig favorisierte. Dieser Standort kann über einen Fuß- und Radweg gut an den Fürstenschlag angebunden werden. Ferner kann mit diesem Markt das gesamte Altdorfer Oberland von Hegnenberg über Rieden bis Eismannsberg gut versorgt werden und auch für ein zukünftiges Wohnbaugebiet im Altdorfer Norden ist dieser Standort vorteilhaft. Ferner hält sich die Belastung für die Anlieger bei diesem Standort in Grenzen. Die FW/UNA-Fraktion strebt einen Vollsortimenter mit ca. 1.200 qm Verkaufsfläche zuzüglich kleinerer Flächen für einen Metzger und Bäcker an.

Der FW/UNA-Vorsitzende Ernst Zimmermann erläuterte in seinem Beitrag, warum das Hallenbad jetzt Schulschwimmbad heißt. Zimmermann ging hierbei auf die unendliche Entstehungsgeschichte eines einst groß geplanten Hallenbades ein, welches jetzt wohl ein reines Schulschwimmbad werden dürfte. „Dies ist auch wichtig, da wir Kindern das Schwimmen beibringen müssen und der Schulstandort Altdorf durch dieses Bad enorm gestärkt wird. Die Bevölkerung will aber langsam einmal wissen, zu welchen Zeiten dass Bad für die öffentliche Nutzung zur Verfügung steht und wie die Eintrittspreise gestaltet werden. Dies dürften sicher noch spannende Diskussionen werden“, so Ernst Zimmermann. Ferner appellierte er an die Verantwortlichen von Stadt und Kreis rechtzeitig Gespräche mit der örtlichen Wasserwacht über deren Einbindung zu führen, da somit die Betriebskosten vielleicht etwas besser im Griff gehalten werden können.

„Altdorf 2030 - ISEK-Stadtentwicklungsprozess“ lautete das Thema von Thomas Dietz. Hierbei ging der FW/UNA-Fraktionsvorsitzende auf Teilbereiche ein, bei denen bislang schon Erkenntnisse vorliegen, wie bei der im Juli 2010 durchgeführten Verkehrszählung. Hierbei hat sich erwartungsgemäß bestätigt, dass der Bau der Westangente zu einer deutlichen Verkehrsentlastung im Westen der Kernstadt geführt hat. Weiteren Handlungsbedarf sieht der beauftragte Verkehrsplaner unter anderem hinsichtlich der Optimierung der Ampelschaltung an der Pfaffentalstraße/Prackenfelser Straße und bezüglich der Entlastung der Türkeistraße. Dazu Thomas Dietz: „Dies deckt sich mit den Vorstellungen der FW/UNA-Stadtratsfraktion. Der Bau einer Nordtangente von der Riedener Straße zur Hersbrucker Straße hat für uns mittelfristig oberste Priorität.“ Gespannt ist die FW/UNA-Fraktion noch, welche wirklich neuen städtebaulichen Vorschläge und Erkenntnisse der „ISEK-Prozess“ liefern wird. „Das Kosten-Nutzen-Verhältnis des gesamten ISEK-Prozesses sehen wir momentan etwas kritisch. Allerdings war die Stadt zu diesem Prozess mehr oder weniger gezwungen um an die höchstmöglichen staatlichen Städtebauförderungsmittel zu kommen. Leider bringen die besten Vorschläge nichts, wenn städtische Bürokratiemonster, wie die Sondernutzungssatzung und die Werbeanlagensatzung, derzeit pulsierendes Geschäftsleben in der Innenstadt erschweren. Im Stadtrat gibt es hierfür zur Zeit allerdings nur schwer Änderungsmehrheiten, da teilweise weltfremde Ansichten dominieren und manche Stadtratsmitglieder wenig Einblick in die Sorgen und Zwänge der innerstädtischen Gewerbetreibenden haben“, so Stadtrat Dietz.

FW/UNA-Vorstandsmitglied Karl Braun befasste sich mit der Problematik „Leben und Handel in der Innenstadt: Parken und zu viele bürokratische Vorschriften“. Hierbei ging Karl Braun auf die Historie der Entwicklung am Marktplatz ein und kritisierte, dass seit dem Bau der inzwischen drei Ärztehäuser und des neuen Rathauses in der Röderstraße täglich ca. 500-700 Personen am Marktplatz als potentielle Kunden fehlen würden. Karl Braun stellte fest, dass es insgesamt genug Parkplätze in der Innenstadt gibt, allerdings seien diese teilweise an den falschen Stellen bzw. nicht optimal bewirtschaftet. „Wenn der Marktplatz mit den Märkten am Stadtrand mithalten soll, dann muss das Parken in der Innenstadt weniger kosten. Ich appelliere an den Stadtrat über mehr Parkscheibenlösungen nachzudenken bzw. die so genannte „Brötchentasten“-Zeit von 10 Minuten auf mindestens 20 Minuten zu verlängern. Zukünftig werden generell mutigere Entscheidungen des gesamten Stadtrates für die Innenstadt gefordert sein“, so Braun.  Kritisch setzte sich Braun mit den teilweise überzogenen Auflagen des Denkmalschutzes und der städtischen Sondernutzungssatzung und Werbeanlagensatzung auseinander, die er für stark liberalisierungsbedürftig hält. Außerdem müsse die Innenstadt als Wohnquartier aufgewertet werden, was nur gelingen wird, wenn genug Dauerparkplätze für die Bewohner der Altstadt zur Verfügung stehen. Hierfür hält Braun Parkflächen am Rentamtsgarten bzw. hinter dem Jugendhaus für prädestiniert. Für die Zukunft hat er etwas Hoffnung für die Entwicklung am Marktplatz, da durch die geplante Landratsamtsaußenstelle – insbesondere durch den Publikumsverkehr der Kfz-Zulassung – neues Leben in die Innenstadt kommen wird.

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